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- Zelte des Pelzhandels -
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Artikel IV. Ein Gewehr und ein Zelt verursachen die zwei größten Unkosten
für die meisten Pelzhandels-Darsteller (Re-enactor). Ein Zelt auszusuchen
stellt eine größere Herausforderung dar, da diese nicht so
gut dokumentiert sind, speziell für Kanada. Zelte und andere temporäre Unterkünfte wurden von Pelzhändlern routinemäßig benutzt. Unterkünfte wurden für die alljährliche Reise hin und zurück zur Bay oder Lake Superior benötigt. Diese Reise konnte sechs Monate dauern, von Ende April bis Anfang Oktober. Ein Jeder mußte in Zelten leben, solange ein Posten im Bau war (Henry, 657). Obwohl danach die meisten Leute innerhalb des Postens wohnten, lebten ein paar harte Burschen stattdessen in Zelten (Henry, 555). Und wenn die Händler länger als einige Tage von ihren Handelsposten wegfuhren, wurden die Zelte benötigt. Falls du ein Birkenrindenkanu hast (echt oder nachgemacht), kannst du dir die zusätzlichen Kosten eines Zeltes sparen. Das umgedrehte Birkenrindenkanu wurde beim Reisen als Schutz für die Nacht benutzt (Mackenzie, 97; Harmon, 18). Ein Gemälde mit Voyageuren, von Frances Ann Hopkins 1871gemalt, zeigt Kanus auf dem einen Süllrand liegend, während der andere nach oben gerichtet ist (Newman, Illustrated, 114-115; auch in Newman, Caesars, 39). Eine Plane (möglicherweise das Kanusegel) ist von der oberen Seite des Kanus zum Boden gespannt. Wenn man die Plane über eine lange Stange hängt, vermeidet man das Durchhängen in der Mitte. Mit einem warmen Feuer in der Nähe kann ein Kanu den Reisenden Bequemlichkeit bieten, sogar während eines Oktoberschneesturms (Henry, 120). Es gibt nur wenige zeitgenössische Beschreibungen und Skizzen von Zelten, die im Nordwesten in Gebrauch waren. Zusammengenommen beschreiben sie zwei Arten von Zelten: Das Firstzelt (a sort of full-height pup tent design) und das indianische Tipi (tepee). Den frühesten klaren Hinweis auf ein Firstzelt, den ich gefunden habe, ist von 1813, als Alexander Henry der Jüngere einen ziemlich unüblichen Aufbau beschreibt, bei dem der Inhalt eines Yorkboots vor dem Regen geschützt wird: ' Gegen Mittag fiel der Regen so stark, daß wir lagerten und unser Zelt errichteten Das Boot wurde mit einem großen Lederzelt bedeckt, um darunter alles trocken zu halten, mittels eines Dreibeins, errichtet mit drei Stangen in jedem Ende, um eine Firststange in ihrer Länge zu unterstützen; kleine Stangen wurden dann vom First an die Süllränder gelehnt und das Zelt darüber gespannt.' (14. Mai 1813; Henry, 743) Firstzelt - ein typisches Firstzelt dieser Zeit
Viele Re-enactor bevorzugen Tipis. Hier sind einige Hinweise, die ich
zum Thema finden konnte. In seinen Memoiren beschreibt David Thompson
ein Zelt, das in den 1780er an der Hudson's Bay benutzt wurde. Beachte die kleine Größe im Vergleich zu den heutigen Tipis mit 6m oder so. Noch ein anderer Pelzhändler, Nordwester Daniel Harmon, beschreibt am 4. Januar 1801 das Wie: '...der größere Teil unserer Leute (Männer, Frauen und Kinder) wurde losgeschickt, um den Rest des Winters in der Prärie ungefähr zwei Tagesmärsche von hier zu verbringen, und wo sie vom Fleisch der Büffel leben werden, die sie selber töten werden, und während ihres Aufenthaltes dort, werden ihre Wohnstätten Zelte oder Hütten sein, hergestellt aus der Haut von entweder Büffel, Elch oder Rothirsch, nachdem sie zugerichtet oder gegerbt und dann zusammengenäht werden, ein einziges besteht aus zehn bis zwanzig solcher Häute und errichtet entsteht die Form eines Zuckerhutes (Konus), und in einem solcher Zelte finden zehn bis fünfzehn Personen genügend Platz, wobei sie, wenn sie dort sind, entweder alle sitzen oder alle liegen.' (Harmon, 41) Harmon war in Fort Alexandria, wo er mit den Siouian Assiniboines Handel trieb; so könnten die beschriebenen Tipis nach Art der Sioux gewesen sein. Tipis wurden aus weißem Leder gemacht (Henry, 382), und es gibt
viele Erwähnungen zu Lederzelten in Tagebüchern des Pelzhandels.
Alexander Henry der Jüngere beklagt sich andauernd wegen seinen Lederzelten.
'[Ich war] froh, von dieser rauchigen Behausung wegzukommen,' schreibt
er von seinem Lederzelt bei Rocky Mountain House (Henry, 657). Händler der North West Company und der Hudson's Bay Company waren
gewohnt, Eingeborenentipis zu besuchen und in diesen für eine längere
Zeitdauer Gäste zu sein; Tipis selber zu gebrauchen wären sie
gleich gewohnt. Ich sollte auch bemerken, daß nicht alle tipiartigen
Zelte große Rauchklappen hatten. Sie könnten kleinere Klappen
gehabt haben, wie jene, wie sie in einer Skizze aus dem Jahr 1743 von
James Isham von der HBC gezeigt werden (Williams, 18). Eine Skizze von
George Back, angefertigt 1820, zeigt Prärie-Cree Tipis, mit nicht
sichtbaren Rauchklappen (Dempsey, 50; auch in Macdonald, 21). Nicht jedes
tipiartige Zelt hatte ein Lining an der Innenseite. Sie sind nicht erwähnt
in jedem der obigen Berichte, und zwei zeitgenössische Skizzen mit
Tipiinnenräumen zeigen kein Lining: Peter Rindisbacher's Indian
Women in Tent, ca. 1830 (Gilman, 78) und Robert Hood's Skizze vom
Innern eines Woodland Cree Tipi von 1820 (Dempsey, 58) zeigen beide Tipis
ohne Lining. Welcher Stil auch immer, Zelte wurden aus einer großen Vielfalt von Stoffen hergestellt: Russia sheeting (Köper-Leinen, -Minhinnick, 82), Ölstoff, gray cotton (ungebleichtes Segeltuch?), vitry (eine Art leichtes, haltbares Segeltuch), and raven duck (eine Art von Segeltuch) (Henry, 1, 441-443; Thompson, Narrative, 110; Johnson, 70). Es gibt auch viele Hinweise auf Lederzelte In einem Brief von York Factory von 1796 beklagt sich Joseph Colen 'Nur 91,4m vitry diese Saison verschickt, aus welchem sich Mr. Oman ein Zelt gemacht hat. Kein raven duck zu kaufen [in England]. Was wir nächsten Sommer wegen der Zelte machen werden, weiß ich nicht.' (Johnson, 70). Der Grund für diese Knappheit könnte eine Nachfrage nach Zeltstoff seitens der Armee wegen des Krieges mit Frankreich gewesen sein. Colens Enttäuschung läßt darauf schließen, daß Lederzelte ihm entweder nicht vertraut oder begehrenswert waren. Lederzelte waren in den Prärien in Gebrauch, Hunderte von Kilometer von York Factory entfernt. Zeltstangen wurden eher am Lagerplatz gefertigt, als diese von Lager zu Lager mitzuschleppen, außer es war bekannt, daß am nächsten Lager keine für Zeltstangen geeignete Bäume sein würden (Henry, 312 ; Thompson, Columbia, 13). Die Arbeit, die Zelte aufzubauen, fiel den eingeborenen (Ehe-) Frauen zu, genauso, wie es bei ihren (indianischen) Müttern gewesen war (Henry, 634). Was gibt es zur Schlafanordnung in deinem Zelt? Das Hopkins Gemälde, am Anfang des Artikels erwähnt, zeigt Voyageure, die direkt auf dem steinigen Strand schlafen, aber manchmal verschafften Betten aus Zweigen einen weichen Platz zum Schlafen.
Ganz allgemein, dies ist ein historischer Brauch, ihn nachzumachen ist weder weise noch praktisch. Wie auch immer, falls du irgendwie neue Zeltstangen im Wald schneidest, solltest du Zweigbetten im Hinterkopf behalten und planen, deinem Ausflug zum Stangenschneiden ein Primitivlager folgen zu lassen. Wo kannst du ein historisches Firstzelt oder Tipi heute bekommen? ...
( Hier wurde ein Teil des Textes weggelassen; denn Bezugsmöglichkeiten
für Kanada sind für deutsche Leser eher uninteressant. Anm.
d. Übers.) Egal was du tust, ich bin sicher, du wirst das zusätzliche Maß genießen, das es deiner Erfahrung als Reenactor bringt, wenn man ein historisch korrektes, zeitgenössisches Zelt hat. Literaturverzeichnis Barr, John. Britain Portrayed : A Regency Album 1780-1830. British Library : London, 1989. Brown, Craig (ed.). The Illustrated History of Canada. Lester & Orpen Dennys : Toronto, 1987. Darby, Samuel L. The Sketchbook on the Tents of the Fur Trade. Panther Press : Normantown, West Virginia, 1987. Dempsey, Hugh A. Indian Tribes of Alberta. Glenbow Museum : Calgary, 1988. Ewers, John C. The Blackfeet : Raiders on the Northwestern Plains. University of Oklahoma : Norman, Oklahoma, 1958. Gilman, Carolyn. Where Two Worlds Meet: The Great Lakes Fur Trade. Minnesota Historical Society : St. Paul, 1982. Harmon, Daniel Williams. Sixteen Years in the Indian Country : The Journal of Daniel Williams Harmon, 1800-1816. W. Kaye Lamb (ed.) Macmillan : Toronto, 1957. Henry, Alexander (the younger). New Light on the Early History of the Northwest : The Manuscript Journals of Alexander Henry... Elliot Coues (ed.) Reprint-Ross & Haines : Minneapolis, 1965. Originally published 1897. Jennys, Susan. 'The Tipi in the Early 1800's : What About the Outside?', in Muzzleloader, January/February 1996. pp. 45-49. Johnson, Alice M. (ed.) Saskatchewan Journals and Correspondence : Edmonton House 1795-1800, Chesterfield House 1800-1802. Hudson's Bay Record Society : London, 1967. Josephy, Alvin M. (Jr.). The Artist Was a Young Man : The Life Story of Peter Rindisbacher. Amon Carter Museum : Fort Worth, Texas, 1970. Macdonald, Robert The Uncharted Nations : A Reference History on the Canadian Tribes. Ballantrae Foundation : Calgary, 1978. Mackenzie, Alexander. The Journals and Letters of Sir Alexander Mackenzie. W. Kaye Lamb (ed.) Cambridge University Press : London, 1970. Newman, Peter C. An Illustrated History of the Hudson's Bay Company (formerly Empire of the Bay). Viking Studio/Madison Press : Toronto, 1995. Newman, Peter C. Caesars of the Wilderness. Viking : Markham, Ontario, 1987. Thompson, David. Glover, Richard (ed.) David Thompson's Narrative, 1784-1812. Champlain Society : Toronto, 1962. Williams, Glyndwyr. 'The Hudson's Bay Company and the Fur Trade : 1670-1820', The Beaver, Autumn 1983. Reprinted 1991.
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Übersetzung von J. Mühlrath
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Copyright Northwest
Journal ISSN 1206-4203
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