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Seedbeads im Nordwesten -
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Artikel II. In welchem J. GOTTFRED Informationen über kleine Glasperlen zeigt, basierend auf den archäologischen Beweisen aus Fort George (1792-1800), Rocky Mountain House (1799-1821) und den Boyer Post und Aspen House sites (1788-1802).
Es gibt einige Verwirrung unter Reenactoren, welche Perlen richtig sind zur Verwendung für Perlenarbeiten auf Kleidungsreproduktionen und anderen Artikeln vor 1821. In diesem Artikel zeige ich Informationen aus drei archäologischen Berichten, die an Pelzhandelsstellen gefundene kleine Glasperlen betreffen, die von 1788-1821 stammen. Ich erörtere auch, welche modernen Perlen diesen historischen Perlen in Größe, Form und Farbe am nähesten kommen. Einige Verwirrung bezüglich kleiner Perlen kommt von der Tatsache,
daß die Leute dieselben Ausdrücke verwenden, um verschiedene
Perlen zu beschreiben. Moderne Seedbeads werden durch Größennummern
klassifiziert. Normalerweise reichen Seedbeadgrößen von Größe
2 (groß) bis 14 (winzig). Größe 2 Perlen sind fast so
groß wie eine moderne Ponybeads, während die Größe
14 Perlen etwa einen Millimeter in Durchmesser haben. Die beliebteste
Größe bei modernen Handwerkern scheint Größe 10
zu sein, mit einem Durchmesser von etwa 2,5 mm. Heutige 'Ponybeads' oder
'Crowbeads' sind große Perlen, normalerweise Plastik, mit einem
großen Loch und einem Durchmesser von 9 mm. Sie werden oft verwendet,
um schicke Bandannas und Lederfransen zu dekorieren.
Fort George war ein NWC-Posten, der sich am North Saskatchewan River befand, nahe der Stadt Elk Point, Alberta. Er lief von 1792 bis 1800. In den Jahren 1965 bis 1967 wurden 20.588 kleine GlasPerlen am Standort Fort George gefunden (Kidd, 175). Die meisten von ihnen waren 'pound beads' oder 'pony beads', mit Durchmessern im allgemeinen zwischen 2 und 4 mm (Kidd, 175). (Eine Größe 10 Seedbead hat etwa 2,5 mm im Durchmesser, während eine Größe 6 Seedbead grob 4,4 mm im Durchmesser hat.) Die Archäologen teilten die Perlen weiter in drei Formkategorien ein, 'flache' Perlen haben Durchmesser größer als ihre Länge, 'quadratische' Perlen sind genau so lange wie sie breit sind und 'längliche' Perlen sind länger als ihr Durchmesser. Die meisten modernen Seedbeads sind 'flach'. In Fort George teilten sich die drei Formkategorien folgendermaßen auf (von Daten in Kidd, 176): ( - flach - quadratisch - länglich - )
Die Hauptfarben der in Fort George ausgegrabenen Perlen waren weiß und blau. Zwei Drittel des Rests waren rot, während grüne und wine-farbige Perlen das meiste des Restes ausmachten.
Rocky Mountain House war ein NWC-Posten, der sich am North Saskatchewan River befand, genau südlich der Stadt Rocky Mountain House, Alberta. Er war von 1799-1821 in Betrieb. Der Standort erbrachte 151 Seedbeads mit weniger als 2 mm in Durchmesser, und 10.539 'quadratische' Perlen mit Durchmessern zwischen 2,1 und 4,0 mm (Noble, 145). In Rocky Mountain House waren die meisten Perlen 'quadratisch'; nur 176 Perlen waren 'flach'. Noble bemerkt, daß 'die relativ niedrige Anzahl von Seedbeads in Rocky Mountain House gegensätzlich zu Perlenproben anderer historischer Forts ist', und daß die 'Daten nahelegen, daß die Probe der Seedbeads von Rocky Mountain House sehr niedrig ist. Dies kann eine Funktion der Zeit, anderer Lieferanten oder der Vorliebe seitens der Indianer sein.' (Noble, 144-145) Sie fanden 10.522 Perlen in Rocky Mountain House. Blaue Perlen machten 69% dieser Perlen aus, und weiße Perlen waren die übrigen 31%. Es gab auch 17 rote Perlen. Perlen an den Boyer Post und Aspen House sites (1788-1802) Boyer Post und Aspen House waren NWC-Posten, die sich in den Gabeln vom Boyer und Peace River in Northern Alberta befanden. Der Standort ist sehr nahe bei Fort Vermilion, Alberta. Nur 73 Perlen wurden am Standort sichergestellt, aber ihre Farbverteilung ist den anderen Standorten ähnlich, die gewaltige Mehrheit der Perlen ist gleichmäßig zwischen Weiß und Blau geteilt, der Rest aus Rot und Gelb in gleichen Anteilen zusammengesetzt. Gemeinsame Daten Wenn wir die Daten kleiner Perlen aus allen drei Standorten verbinden, stellen wir fest, daß aus einer Gesamtsumme von 31.138 Perlen heraus 57% weiß und 29% blau sind. Die restlichen 14% sind überwiegend rot. Analyse der Perlenproben Museen haben viele verschiedene Beispiele von Perlenstickereien. Leider stammen die meisten dieser Stücke aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Wenn wir jedoch annehmen, daß sie typisch für frühere Muster sind, könnte es interessant sein, die Darstellung der Perlenfarben in diesen Mustern mit der Verteilung der Perlenfarben von archäologischen Standorten zu vergleichen. Ich zeige eine Aufschlüsselung zweier geometrischer Muster, die ich nach historischen Vorbildern reproduziert habe.
Schlußfolgerungen Historisch bezieht sich der Ausdruck 'Seedbeads' auf Perlen mit weniger als 2 mm im Durchmesser. Der historische Ausdruck 'Ponybead' bezieht sich auf Perlen zwischen 2 mm und 4 mm Durchmesser, aber die Perlengeschäfte nennen Ponybeads solche, die üblicherweise viel größer sind. Historische 'Ponybeads' entsprechen in der Größe Perlen moderner Größe 6 bis 10 (2-4 mm Durchmesser). In maßstäblichen Photographien von Ponybeads von Fort George und Boyer/Aspen entsprechen die meisten Perlen moderner Größe 6 (4 mm Durchmesser). Die meisten Perlen waren weiß und blau. Dies könnte andeuten, daß diese zwei Farben bevorzugt für den Hintergrund bei vollflächig perlenbestickten Designs verwendet wurden. Zwei Drittel der historischen Perlen waren von der 'quadratischen' Form, der Rest aufgeteilt zwischen 'flachen' und 'länglichen' Formen. Für den Reenactor würden diese Daten nahelegen, daß Perlenarbeiten, die mit archäologischen Beweisen für den Zeitraum von 1792-1821 in Alberta übereinstimmen, Seedbeads moderner Größe 6 (4 mm) hätten, mit Mustern, die Weiß oder Blau als Haupt- oder Hintergrundfarbe haben, mit regelmäßigen Designs in gelb, rot, schwarz, grün oder wine. Die größte Herausforderung für den Reenactor ist, den 'quadratischen' Perlentyp zu bekommen. 'Flache' Formen zu verwenden wäre nicht völlig widersprüchlich zu den archäologischen Aufzeichnungen, aber ich vermute, daß ein nur mit 'flachen' Perlen gemachtes Muster für die Zeit nicht typisch wäre. Moderne Seedbeads haben gerundete Kanten und sind sehr flach. Die verbreitetsten historischen Perlen waren mehr 'quadratisch', und hatten Kanten, die im allgemeinen viel weniger gerundet waren als die Kanten moderner Perlen.
Kidd, Robert S., Fort George and the Early Fur Trade in Alberta. Provincial Museum and Archives of Alberta Publication No. 2, 1970 Noble, William C., 'The Excavation and Historical Identification of Rocky Mountain House' in Canadian Historic Sites : Occasional Papers in Archaeology and History No. 6. National Historic Sites Service, National and Historic Parks Branch, Department of Indian Affairs and Northern Development. Ottawa, 1973. pp. 56-163 Pyszczyk, Heinz W., 'A 'Parchment Skin' is All : The Archaeology of the Boyer River Site, Fort Vermilion, Alberta' in The Uncovered Past : Roots of Northern Alberta Societies, Patricia A McCormack, ed. Circumpolar Research Series Number 3, Canadian Circumpolar Institute, University of Alberta, Edmonton, 1993. pp.33-44.
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Übersetzung von J. Mühlrath
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Copyright Northwest
Journal ISSN 1206-4203
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