Artikel XI.
Tips für schnelle Feuer mit Flint und Stahl
von J. Gottfred.
(Siehe auch "Feuer machen mit Flint und Stahl")
Ein Feuer mit Flint und Stahl anzuzünden bei öffentlichen Vorführungen,
kann eine vorzügliche Art sein, ein Interesse an der Geschichte zu
wecken. Wenn du eine Flamme unter Verwendung zweier eigentlich unwahrscheinlich
aussehenden Objekten (einem Stück Stein und einem Stück Metall)
machst, fallen den Leuten die Unterkiefer herunter, besonders wenn du
schnell bist. Vorführungen schließen oft einen Feuermach-Wettbewerb
mit Flint und Stahl ein. Der Gewinner macht ein Feuer in der kürzesten
Zeit.
In diesem Artikel gebe ich dem mit Flint und Stahl schon vertrauten Leser
einige Vorschläge, wie man Feuer schneller entzünden kann. Ich
werde genau erklären, wie Flint und Stahl Funken erzeugen, und dann
gebe ich einige Tips, wie du deine Feuermach-Geschwindigkeit steigern
kannst (Wenn du noch kein Feuer mit Flint und Stahl angezündet hast,
solltest du zuerst 'Feuer machen mit Flint und Stahl' (Vol. I, p. 2-7)
lesen, um die Grundlagen zu lernen.) Ich hoffe, daß die Leser nach
dem Lesen dieses Artikels den Punkt erreichen, wo das Feuermachen mit
Flint und Stahl genauso schnell und leicht wird, wie mit einem Streichholz.
Nur über welche Schnelligkeit reden wir? In Feuermach-Wettbewerben
ist meine beste Zeit acht Sekunden gewesen. Normalerweise genügen
zehn bis fünfzehn Sekunden, um vom ersten Schlag zu einer Flamme
zu kommen. Als ich erst begann, dies zu erlernen, waren meine Zeiten viel
schlechter - zwei Minuten oder länger war in jenen Tagen ziemlich
typisch!
Funken
Laßt uns genau am Anfang beginnen - Funken erzeugen. Jeder ist wahrscheinlich
über die allgemeine Idee im klaren: du schlägst ein Stück
Flint mit einem Stück Stahl, und Funken fliegen weg. Aber was sind
die Funken?
Du kannst diese Frage leicht durch einen Versuch beantworten. Lege ein
Stück Zeitung aus und schlage einige gute Funken mit deinem Flint
und Stahl darüber. Dann hebe die Zeitung an den Kanten auf und lasse
den Inhalt sorgfältig auf ein Blatt weißes Papier rieseln.
Mit dem nackten Auge sieht es nach wenig aus - nur etwas schmutziger Sand
und ein paar kleine Steinsplitter. Wenn du das Stück Papier kippst,
rasen manche der kleinen grauen sandigen Stücke viel schneller die
Seite hinunter als der Rest. Das Material kann auf diese Weise leicht
in zwei deutliche Gruppen sortiert werden (schnell und langsam). Wirf
mal einen Blick auf die schnellen Typen mit einer Briefmarken- oder Juwelierslupe.
Erblickt! Es sind winzige Kugeln: Graue, glänzende, knorrige Kugeln,
die ein bißchen danach aussehen, als ob sie aus Bleistiftblei gemacht
wurden. Wenn du einen Magneten unter das Papier hältst, rollen und
tollen die kleinen Kugeln herum und häufen sich eins auf dem anderen
im starken magnetischen Feld. Es ist klar, daß sie aus Eisen sind.
Gefangene Funken - diese winzigen Kugeln sind geformt wie geschmolzener,
weißglühender Stahl, der durch die Luft fliegt. Diese kleine
Tröpfchen sind die Funken, die deinen Zunder entzünden. (Bild
wurde durch ein Mikroskop aufgenommen. Das gedruckte Bild entspricht der
32fachen tatsächlichen Größe.)
Als der Stahl den Flint traf, wurde die Energie des Schlages in die Reibungshitze
zwischen Stein und Stahl umgewandelt. Diese Hitze war auf einigen kleinen
Teilen des Stahls so groß, daß kleine, weißglühende
geschmolzene Tropfen durch die Luft flogen, die glühende Funken erzeugten.
Es scheint unglaublich, daß die Kugeln entstanden, als der Tropfen
geschmolzenen Stahls durch die Luft flog und eine natürliche kugelförmig
Form annahm. (Die Kugel hat die kleinste Oberfläche im Verhältnis
zum Volumen bei jedem dreidimensionalen Objekt.) Als die winzigen Kugeln
abkühlten, erstarrten und erloschen, verschwanden sie aus der Sicht.
Wenn du dir mit deiner Lupe den anderen Haufen Material (den 'langsamen'
Haufen) ansiehst, kannst du alle Arten anderer Formen sehen. Einige Stücke
Stahl sind überhaupt nicht geschmolzen; sie sind nur Späne.
Andere sehen wie Kometen mit einem runden Kopf und einem oder mehreren
anhängenden Schwänzen aus. Ich habe sogar kleine Perlenketten
gesehen: kleine Kugeln, jede etwas kleiner als die Nächste, eine
auf der anderen aufgestapelt.
So, jetzt wissen wir, was die Funken sind. Sie kommen vom Stahl, nicht
vom Flint. Der Flint wirkt einfach als Messer und schneidet winzige Späne
vom Stahl ab. Muß der Stein Flint sein? Der Versuch legt nahe, daß
die einzige Bedingung für den Stein ist, daß er hart genug
sein muß, Stahlsplitter abzuschälen, und nicht anders herum.
Geologen haben die Härte von Steinen in eine Gradeinteilung von eins
bis zehn eingeteilt, beginnend mit Talk, der der Weichste ist (1), und
Diamant, der der Härteste ist (10). Talk ist so weich, daß
fast alles ihn ritzen kann, einschließlich eines Fingernagels. Diamant
ist so hart, daß nichts, nur ein anderer Diamant ihn ritzen kann.
Auf dieser Gradeinteilung hat ein Fingernagel eine Härte von etwa
2 ½, ein Penny etwa 3 ½, eine typische Messerklinge etwa
5 ½ und Werkzeugstahl etwa 6 ½ (Hamilton et. al., 10).
Feuerstähle variieren in der Härte von etwa 5 ½ nach
6 ½, je nach ihrer Zusammensetzung und Aushärtung. Obwohl
ein Feuerstahl aus Werkzeugstahl oder einer alten Feile gemacht ist, bedeutet
es nicht unbedingt, daß er eine Härte von 6 ½ hat. Der
Schmied, der den Stahl machte, muß das Gefüge wieder mildern,
um zur idealen Härte zu gelangen.
Je härter der Stahl ist, desto schwieriger ist es, daß der
Stein kleine Stücke aus ihm herausreißt. Um kleine Stücke
aus fortschreitend härteren Stahl herauszureißen, ist mehr
und mehr Energie erforderlich. An irgendeinem Punkt ist die Energie, die
benötigt wird, um ein bißchen Stahl aus dem Gefüge des
Feuerstahls herauszureißen so groß, daß der Stahl bei
dem Prozeß schmilzt und zu einem Funken führt. Mit einem weicheren
Stahl können Stahlsplitter aus dem Gefüge geschnitten werden,
ohne genug Reibung zu erzeugen, den Stahl zu schmelzen. Kleine, beinahe
unsichtbare Späne fliegen weg, aber keine Funken werden gesichtet.
Ein Feuerstahl mit einer Härte von 5½ erzeugt Funken, aber
sie bleiben nicht für lange heiß. Ein Feuerstahl mit einer
Härte von 6 ½ ist dazu fähig, lang anhaltende, heiße
Funken zu generieren, die für die schnelle Zündung deines Zunders
ideal sind. Dies erklärt, warum einige Feuerstähle nicht sehr
gut zu funktionieren scheinen - sie haben nicht die richtige Härte.
Was ist mit der Härte des 'Flint', den du verwendest? Flint, Hornstein,
Jaspis und Quarzit haben alle eine Härte von etwa 6 ½. Granit
ist im Bereich von 6. Obsidian (vulkanisches Glas) ist im Bereich von
5 bis 6. Jeder dieser Steine ist hart genug, Funken zu erzeugen. Viele
metamorphe Steine, besonders Quarzit, sind auch hart genug, Funken zu
erzeugen.
Obwohl alle diese Materialien funktionieren, nutzen Obsidian, Quarzit
und Granit schnell ab und verlieren ihre scharfen Kanten. Nur der harte,
nicht-körnige Flint, Hornstein und Jaspis sind hart genug, den härtesten
Stahl abzuschaben und widerstehen im Prozeß dem Abbröckeln.
Übrigens sind Hornstein, Jaspis und Flint alle verschiedene Formen
desselben Minerals - Kieselsäure. Sie sind alle aus ausgefälltem
Siliziumdioxid zusammengesetzt (Hamilton et. al., 130-131).
Da ist nichts magisches an Flint; viele andere harte Steine funktionieren,
um Funken zu erzeugen. Aus einer historischen Perspektive legt dies nahe,
daß Einheimische und Pelzhändler ihre eigenen harten Steine
fanden, um Funken zu machen. Ich habe nie 'Feuersteine' auf Listen von
Handelsgütern gesehen. Flint, Hornstein und Jaspis sind die besten
Steine für schnelles Feuermachen und die härteren Feuerstähle
sind besser.
Das Vorbereiten und das Halten des Flints
Die Idee ist, den Flint wie ein Messer zu verwenden, um winzige Stücke
Stahl abzuschaben. Das Drauflosdreschen mit einem billardkugelförmigen
Stück Flint wird nicht viele Funken produzieren, dennoch tun gerade
dies einige Leute. Die Idee ist, diese Billardkugel zu brechen, so daß
sie eine scharfe Kante hat. In der Tat ist es am besten, eine nette, handflächengroße
Schuppe aus Flint zu verwenden und ihre Kante scharf zu halten, indem
sie hin und wieder mit einem kleinen Hammerstein (Schlagstein) zugerichtet
wird. (Siehe 'Making Stone Tools', Northwest Journal Band VII, Seiten
30-37, für Spitzen.)
Wenn du den Flint in einer Hand mit der nach oben abgewinkelten scharfen
Kante in Richtung des niedergehenden Stahls hältst, schabt die Flintkante
einen netten Regen heißer Funken ab.
Der Schlag
Der Trick, heiße Funken zu generieren, ist, ist nicht, den Flint
stark zu schlagen, sondern ihn schnell zu schlagen. Die in der Kraft des
Schlags enthaltene Energie ist eine Funktion des Gewichts des Feuerstahls
multipliziert mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Zum Beispiel, wenn
du einen Flint mit einem Stahl mit der Masse eins mit der Geschwindigkeit
eins schlägst, bekommst du eine Energie von eins. Wenn du das Gewicht
des Stahls verdoppelst (oder 'mehr Kraft aufwendest' durch ein festeres
Zuschlagen mit dem Stahl), dann bringen zwei mal Masse mal dem Quadrat
der Geschwindigkeit die Energie zwei. Wenn du aber das Gewicht des Feuerstahls
beibehältst und die Geschwindigkeit verdoppelst, dann bringt die
Masse eins mal dem Quadrat von zwei mal Geschwindigkeit die Energie vier.
So macht Geschwindigkeit den ganzen Unterschied. Es dauert eine Weile,
diesen Flint auf Geschwindigkeit zu bekommen, so mache keinen kurzen Schlag
mit dem Feuerstahl! Den Flint mit einer Drehung des Handgelenks anzuklopfen,
gibt dir nicht die Energie, die du brauchst. Du mußt üben,
einen langen Schlag auf den Flint zu machen, den Arm im Ellbogen zu biegen
und den Stahl wenigstens über eine Länge von 30 cm zu beschleunigen,
bevor er den Flint berührt.
Ein guter Schlag sollte alles sein, was du brauchst. Ein guter Schlag
mit einem guten Stahl gegen einen frischgeschärften Flint produziert
äußerst heiße Funken, die wenigstens 60 cm durch die
Luft fliegen, ein knisterndes Geräusch beim Fliegen machen und sich
wie winzige Nadelstiche anfühlen, wenn sie die Rückseite deiner
Hand treffen. Das ist die Art von Funken, die du jedes Mal erzeugen willst,
wenn du deinen Feuerstahl gebrauchst. Übrigens bevorzuge ich Stähle,
die mindestens 12 mm dick sind - er hält deine Knöchel von dieser
scharfen Flintkante weg! Aus demselben Grund schlage ich den Stahl gegen
eine konvexe Flintkante, nie gegen eine konkave. Verwende den Stahl selbst,
um deine Knöchel zu schützen.
Auffangen des Funkens
Wenn du einmal heiße Funken erzeugst, mußt du sie mit deinem
verkohlten Stoff auffangen. Es gibt einen einfachen Trick, den ich verwende,
der den Fang eines Funkens beim ersten Schlag beinahe garantiert.
Betrachte wieder, was geschieht. Der scharfe Flint hobelt winzige Tropfen
von geschmolzenem Stahl ab - von welcher Seite des 'Messers' werden die
Späne kommen? Wenn du den Flint mit der Kante nach oben gewinkelt
in Richtung des Stahls hältst und mit dem Stahl nach unten schlägst,
dann werden die Späne entlang der Spitze des Flints flitzen. Doch
viele Leute haben den Eindruck, daß die Funken von der Stelle des
Aufschlags nach unten sausen. (Diese Ansicht macht vollkommen Sinn, wenn
man dachte, daß die Funken vom Flint kamen.)
Um die Funken zu fangen, nimm drei oder vier Stücke verkohlten Stoff,
falte sie zur Hälfte und lege den Stoff oben an den Flint, so daß
die vielen gefalteten Kanten des Tuchs gerade neben der scharfen Flintkante
sind. Halte mit deinem Daumen das Kohletuch in dieser Position auf den
Flint. Vergewissere dich, daß die Kanten 'aufgefächert' sind,
so daß du einen großen Oberflächenbereich hast, um die
Funken genau neben der Flintkante zu fangen.
Ein guter Schlag ist alles, was du brauchst, um mit dieser Technik einen
Funken zu fangen, und das Beste von allen, du kannst es tun im Stehen
oder Sitzen, in einem Kanu oder auf einem Pferd - es ist viel angenehmer,
als auf deinen Händen und Knien im Dreck umherzukriechen!
Das 'Vogelnest'
Um ein Feuer zu machen, mußt du drei Dinge haben: Hitze, Brennstoff
und Luft. Der Funke, den du auf dem verkohlten Stoff fingst, ist deine
Hitzequelle, aber du brauchst mehr Brennstoff, um eine Flamme zu machen.
Dies wird getan durch Hineinstecken des verkohlten Tuchs in ein 'Vogelnest'
von kleinem Anzündmaterial (getrocknetem Gras, Papierstreifen, Holzspänen,
usw.) und Anblasen, um eine Flamme zu schaffen.
Betrachte, was hier vor sich geht. Die Idee ist, Hitze zu generieren,
so richte dein Vogelnest darauf, dieses Ziel zu schaffen. Viele Leute
beginnen mit einem Vogelnest von getrocknetem Gras, das die Größe
vom Nest eines Rotkehlchens hat, und so lose, daß du eine Menge
Tageslicht hindurch sehen kannst. Dies funktioniert, aber nicht in Meisterschaftszeit!
Um eine schnelle Flamme zu bekommen, beginne mit einem Vogelnest mit etwa
10 cm, und drücke es zu einer festen kompakten Masse zusammen. Ich
verwende Nester, die so klein sind, daß ich sie in derselben Hand
wie meinen Flint halten kann.
Du mußt das Anzündmaterial verdichten, so daß es die
Hitze in sich hält, die dein verkohlter Stoff erzeugt. Du brauchst
es nicht 'offen für Luft' zu halten, weil du die Luft durch Anpusten
wie ein Verrückter lieferst! Verwende drei oder vier Stücke
verkohlten Stoff, um Hitze schnell zu erzeugen.
Die schnelle Tat
Nun, hier kommt, wie ich ein Feuer in Meisterschaftszeit entzünde.
Vor dem Schlagen:
- kontrolliere den Flint und schärfe die Kante so, daß sie
gut und scharf ist.
-finde kleines Anzündmaterial für dein Vogelnest. Feines trockenes
Gras funktioniert gerade gut als Anzündmaterial. Fetzen von Papierbirke
und Holzspäne von deiner Werkbank sind auch sehr gut.
-drück das kleine Anmachholz zusammen, so daß die Lufträume
zwischen den Anzündmaterialien 3 mm oder weniger sind. Stopfe das
Vogelnest in die Handfläche der Hand, die du benutzt, um den Flint
zu halten.
-nimm drei oder vier Stücke 7 x7 cm verkohltes Tuch, falte sie zur
Hälfte und plaziere sie auf dem Flint, wie vorher beschrieben.
-halte das verkohlte Tuch mit deinem Daumen und unterstütze den Flint
mit deinen Fingern. Das Vogelnest bleibt in der Handfläche deiner
Hand stecken, so daß du es zu dieser Zeit nicht festhalten mußt.
Jetzt ist es an der Zeit zu schlagen:
-winkle den Flint nach oben in Richtung des Stahls an.
-schlage mit einer langen, weichen Bewegung den Flint mit dem Stahl.
-laß den Stahl fallen und nimm den verkohlten Stoff. Blase zu dieser
Zeit nicht auf das verkohlte Tuch! Der Funke wird nicht ausgehen.
-laß den Flint fallen (aber halte das Vogelnest auf) und falte,
beide Hände verwendend, das verkohlte Tuch schnell ein- oder zweimal,
um es dichter zu machen. Achte darauf, den Funken nicht zu ersticken!
-lege das verkohlte Tuch ins Zentrum deines Vogelnests und halte dann
das Nest vor dein Gesicht. Wölbe beide Hände um das Nest, um
dafür zu sorgen, die Hitze darin zu halten. Einige Leute scheinen
sich davor zu scheuen aus Furcht, sich zu verbrennen. Ich versichere dir,
daß sich die Hitze nicht so schnell aufbaut, um eine Gefahr des
Verbrennens darzustellen. (Falls aus irgendeinem Grund das Ding plötzlich
in Flammen à la Hollywood steht, hast du wenigstens die Befriedigung,
den Wettkampf gewonnen zu haben!)
Der Vorgang sollte dich so weit weniger als drei Sekunden kosten.
Von diesem Punkt an sind die Dinge ein bißchen schwieriger. Wie
schnell du eine Flamme bekommst, hängt davon ab, was du als Anzündmaterial
hast, und wie trocken es ist. Denk daran, daß es sehr wichtig ist,
die Hitze drinnen zu halten, bis du eine Flamme hast. Halte jene Hände
um das Nest herum!
Ich habe herausgefunden, daß der beste Weg dieser Stelle ist, das
dichte Stück verkohlte Tuch lang und heftig anzupusten. Entleere
nur deine Lungen in das Ding. Dieser Vorgang macht das verkohlte Tuch
zu einem kleinen Klumpen heißer Kohle. Falls du keine Flamme hast,
wenn du Atem holst, dann blase nochmals, aber eventuell ein wenig sanfter.
Jedoch ist zuviel Wind an dieser Stelle besser als zu wenig Wind. Wenn
du zum Atem holen pausierst, entsteht eine Flamme, wenn die Dinge heiß
genug sind. Denk daran, daß Blasen das verkohlte Tuch nicht dazu
bringt, auszugehen!
All dieses Blasen ist ein anderer guter Grund, dies aufrecht stehend zu
tun. Du kannst das Vogelnest über deinem Kopf halten, so daß
du nicht am Rauch erstickst, wenn du inhalierst; außerdem bist du
in einer großartigen Haltung, um einen guten Luftstrom herauszulassen.
Zwei oder drei gute Stöße Luft sollten genügen, eine Flamme
zu bekommen.
Wenn dich das Blasen schwindlig macht und du dieses nicht im Wettstreit
tust, gibt es ein paar andere Methoden, die du verwenden kannst. Du kannst
das Vogelnest um das verkohlte Tuch herum falten und es dann einfach in
den Wind hochhalten. Wenn es keinen Wind gibt, dann kannst du es eine
Weile einfach vor und zurück schwenken. Dies wird normalerweise eine
Flamme in einer Minute oder so produzieren. Oder du kannst eine Blechdose
nehmen, einen ganzen Haufen große Löcher in sie schlagen und
an eine Schnur binden. Stecke dein Vogelnest in die Dose und wirble mit
der Schnur eine Weile umher, bis es in Flammen aufgeht.
Schluß
Wenn du diese Methoden für das Feuermachen mit Feuerstein und Stahl
gelernt hast, gibt es ein weiteres, was du tun kannst, um deine Geschwindigkeit
zu steigern: üben! Je häufiger du Flint und Stahl verwendest,
um so natürlicher und vertrauter wird Feuer mit Flint und Stahl werden.
Weiterhin haben Flint und Stahl zwei größere Vorteile gegenüber
Streichhölzer: es ist sturmfest und kindersicher! (Er kann jedoch
ein bißchen unordentlicher sein.) Verwende deinen Flint und Stahl,
um das ganze Jahr über Lagerfeuer und Kaminfeuer zu entzünden,
und du wirst das nächste Mal in Höchstform sein, wenn dich ein
großspuriger Voyageur zu einem Wettbewerb herausfordert!
Literaturverzeichnis:
Hamilton, W.R., and A.R. Woolley, A.C. Bishop. The Hamlyn Guide to Minerals,
Rocks and Fossils. Hamlyn Publishing Group: London, 1975. ISBN 0-600-34398-7.
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