Längst erwartet, kündigen sich die warmen Tage zaghaft an. Zeit, um die eingerosteten Knochen wieder in Bewegung zu setzen und am Boot weiterzumachen. An den Weihnachtstagen war der Außenanstrich erfolgt, für den Innenanstrich musste es erst noch umgedreht werden.

Das erste Arbeitswochenende im neuen Jahr war diesmal geringer von praktischen Arbeiten geprägt. Stärker als üblich wurde es von Überlegungen und der Planung der nächsten Arbeiten in Anspruch genommen. Dafür kam der Fotograf diesmal auf seine Kosten, weil er die Kameraden mit Sonderwünschen traktierte:

Die ersten vorzeigbaren Fotos

Und hier nun das Yorkboot das allererste Mal unter freiem Himmel. Noch glänzt es makellos und zeigt sich in seiner vollen Pracht. Aber wie jeder Kanubesitzer weiß, ist es nur eine kurze Zeitspanne bis zu den ersten Kratzern.

Die weitere Vorgehensweise beim Innenausbau des Bootes ist abgesprochen und wird das nächste Mal angegangen. Aber gleichzeitig müssen wir uns Gedanken über Dinge machen, die noch nicht pressieren, aber dennoch in naher Zukunft gebraucht werden. Das sind die unzähligen kleinen Ausstattungsteile, die unauffällig, aber wichtig sind. Damit sie vorhanden sind, wenn sie dann gebraucht werden, befassen wir uns bereits jetzt damit. So können diese nebenbei gefertigt werden, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das spart möglicherweise später wichtige Zeit.

Eine kleine Sammlung diverser Bauteile, welche fast alle nur mit einfachsten Werkzeugen hergestellt wurden. Sie sind eher für Studienzwecke oder als Muster gedacht. Diese Teile haben wir Michael und Joachim zu verdanken.

Für die meisten nicht so attraktiv, weil die Anzahl der zu fertigenden Teile anfangs eher abschreckt, ist die Herstellung von Bauteilen, die in größerer Zahl gebraucht werden. Aber im Team und hier mit modernem Werkzeug — welches wir natürlich nur ausnahmsweise und aus Gründen der allzu knapp bemessenen Zeit benützen, sonst nie, also fast nie, eher selten, gelegentlich halt, oder weil gerade kein korrektes Werkzeug griffbereit ist und nur dieses blöde Elektrozeug ausgerechnet ganz vorndran liegt — können auch solche Arbeiten Spaß machen.

Fertigung einer größeren Anzahl Rollblöcke: Aussägen, verleimen, abrunden. Danach werden die Rollen gefertigt und eingesetzt. Zuletzt wird der Block verstiftet und vernietet.

Aber nun geht es los. Als Dollbord kommt eine vier Zentimeter starke und knapp acht Meter lange Leiste zum Einsatz, die in das Boot gebogen werden muß. Bange Überlegungen im Vorfeld, ob sich diese Leiste biegen lassen wird und daß sie hoffentlich nicht bricht. Aber dann geht alles viel einfacher als erwartet. Und auch das Einpassen ist schnell passiert. Sogar das äußere Brett macht keine Schwierigkeiten, obwohl es hochkant gebogen werden muß. Nachdem alles montiert und eingepaßt ist, werden die Holzleisten mit der Hülle mittels Kupfernägeln stramm vernietet.

Wesentlich zeitaufwendiger gestaltet sich die Herstellung der Spanten. Zuerst wird ausgemessen, dann die Schablonen hergestellt. Aus einer sechs Zentimeter dicken Bohle werden die Bodenwangen ausgeschnitten, schließlich eingepaßt und mit Dichtmasse befestigt.

Im Prinzip wiederholt sich dies bei den seitlichen Spanten, nur sind es jetzt wesentlich mehr Teile. Und das Einpassen ist ungleich komplizierter. Aber durch die Erfahrungen an den Bodenwangen gehen diese Arbeiten auch schneller von der Hand. Natürlich war es weniger die Hand, sondern die Stichsäge hatte die meiste Arbeit. Mit ihrer Hilfe waren am Abend alle Spanten ausgesägt. Diese rohen Teile einzupassen erfordert dann doch etwas mehr Zeit als angenommen. Langsam nimmt unser Boot auch innen Gestalt an.

Vorne wird an den Spanten gewerkelt, hinten am Ruder. Die Metallteile waren daheim von unserem "Metallbauprofi" hergestellt worden. Hier werden nun die Scharnierteile an Steven und Ruderblatt angepaßt. Macht schon richtig was her, die Lenkung.

Leider hat es einige Zeit gedauert, aber hier ist nun die

Fortsetzung