Wissenswertes
  • Verpflegung (in Vorbereitung)
 
 
Praktische Tätigkeiten
 
 
 
© North West Company e.V.
 


- Bau eines Birkenrindenkanus aus Sperrholz -
 

 

Nun, einige Zeit ist vergangen. Jetzt geht es darum, die noch offenen Nähte der Hülle zu vernähen. Die Löcher werden hauptsächlich mit einer Ahle gestochen, das geht ganz gut mit einer drei- oder vierkantigen. Als Nähmaterial verwenden wir ordinäre Paketschnur. Es empfiehlt sich an schwer zugänglichen Stellen, zu zweit zu nähen.

   

 

Wenn alle offenen Nähte vernäht sind, werden diese abgedichtet. Das historische Material ist spruce gum, bestehend aus hauptsächlich Fichtenharz und Fett, ein dunkler bis schwarzer "Schmelzkleber". Wir jedoch verwenden das Harz des Epoxy-Baumes und mischen diesem Füllstoffe und Färbemittel zu. Damit schmieren wir die Nähte nun zu, um sie wasserdicht zu machen.

 

Es gibt Menschen, die einfach keine Geduld haben! Ursprünglich sollte nun der Innenbereich ausgebaut werden, d.h. die Spanten müssten jetzt eingesetzt werden. Nachdem sich herausgestellt hat, daß das Sperrholz bei unserer Bootsgröße stabil und fest genug ist und die Hülle somit über die nötige Steifigkeit verfügt, verzichten wir auf den Einbau der Spanten. Wir verzichten sogar erst einmal auf die noch fehlende äußere Süllrandleiste und streichen das Holz gleich mit Leinölfirnis ein. Alles nur eine Folge der Ungeduld.

 

Was könnte es wohl anderes sein, daß man nicht mehr warten will? Natürlich das Ausprobieren. Und siehe da: es schwimmt.

 

Abschließende Schlußbemerkungen:

Das Kanu ist im Unterschiff etwas zu schmal geraten, mit anderen Worten, Anfänger werden es nicht fahren können. Dem wurden wir bereits gerecht, denn ein breiterer Bodenrahmen ist bereits fertig. Dieses Boot eignet sich nur als Solocanadier, als Zweier ist es extrem kippelig. Vollbeladen könnte es vielleicht angenehm zu fahren sein, weil es dann stabiler im Wasser liegt. Die Zuladung wird sicherlich durch das Volumen begrenzt und nicht durch das Gewicht, man sieht im Bild den enormen Freibord.

Der Kielsprung ist recht groß, er kann bei dieser Länge wesentlich moderater ausfallen. Ich würde es liebend gerne einmal im Wildwasser ausprobieren. Dort wäre es sicher in seinem Element. Mal sehen, was da noch kommt.

Wir haben es noch nicht gewogen, aber es wiegt verdammt wenig. Ist ja auch klar, was wiegen schon zwei Sperrholzplatten und ein bißchen Eschenleisten. Etwas Gewicht kommt natürlich noch dazu bis es fertig ist. Noch fehlen schließlich die zwei äußeren Süllrandleisten. Und vielleicht wird es auf der Außenhaut noch eine Lage Glasfaserlaminat bekommen, wenn es denn richtig eingesetzt werden wird. Sitze wird es jedenfalls nicht bekommen, die passen einfach nicht dazu. Schließlich haben originale Birkenrindenkanus auch keine.

Die Spanten werden wir vermutlich nicht mehr einbauen. Die heben wir uns für das nächste Kanu auf, das dann breiter wird. Es sind nämlich noch zwei Platten Sperrholz übrig.

 

kleiner Zwischenfall :-)

Fortsetzung


November 2007 - © Johannes Mühlrath